Kindertransporte 1938/1939
Vortrag von Dr. Anne-Marie Greving (Veitshöchheim)
„Am 9. November 1938 endete meine Kindheit, und die Welt brach auseinander.“
John Najmann über seine Rettung durch einen Kindertransport nach London im Dezember 1938
Vor den Augen der Weltöffentlichkeit wurde in der Pogromnacht endgültig klar, wie sehr Juden in Deutschland und Österreich in ihrer Existenz und ihrem Leben bedroht waren. Das Novemberpogrom war aber auch der Ausgangspunkt für eine einzigartige Rettungsaktion: die organisierten Kindertransporte 1938/39, mit denen Tausende jüdischer Kinder, davon 10.000 nach England, in Sicherheit gebracht wurden. Nur Kinder im Alter von 4-16 Jahren bekamen ein Visum. Viele jüdische Eltern sahen in den Kindertransporten eine Möglichkeit, wenigstens ihren minderjährigen Kindern ein Überleben im Ausland zu sichern. Sie schickten sie alleine in eine fremde Welt, wohl wissend, dass sie sie wahrscheinlich nie wieder sehen würden. Nur wenige Kinder konnten nach dem Krieg wieder mit ihren Familien zusammenkommen.
Anhand von ausgewählten Biographien einzelner Kinder stellt Dr. Anne-Marie Greving die komplexen Vorgänge um die Kindertransporte 1938/39 anschaulich dar.
Datum: Dienstag, 06.09.2022, 19:30 Uhr
Ort: Großer Sitzungssaal im Landratsamt, Obere Marktstr. 6, 97688 Bad Kissingen
Eintritt: € 5,-
© Foto: Anne-Marie Greving
Die Jüdischen Kulturtage Bad Kissingen sind eine Veranstaltungsreihe von Stadt und Landkreis Bad Kissingen.