Das Planungswerkzeug für nachhaltiges Veranstalten
Inhalt des Beitrages
- Warum Nachhaltiges Veranstalten?
- Sustainable Planning Canvas
- Allgemeine Informationen zu „Kultur und Nachhaltigkeit“
- Kontakt für Rückfragen
Warum nachhaltiges Veranstalten?
Ökonomie, Ökologie, Soziales. Und das auf einen langen Zeitraum.
In diesen Dimensionen wird zumeist über den Begriff der Nachhaltigkeit gesprochen. Kultur kann als Querschnittsthema einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leisten.
Veranstaltungen jeglicher Art sind ein wichtiger Teil kultureller Aktivität. Gleichzeitig rückt der Aspekt der Nachhaltigkeit in den letzten Jahren immer mehr in den Fokus der Öffentlichkeit, auch im Hinblick auf die Freizeitgestaltung.
Veranstaltungen – von einer Chorprobe über ein Vereinsfest bis hin zu einem großen Festival – können in vielerlei Hinsicht positiv für nachhaltige Entwicklung eingesetzt werden. Wenn Veranstaltende verschiedene Aspekte der Nachhaltigkeit in ihren Planungen konsequent berücksichtigen, wird das häufig als Ausdruck von Verantwortung positiv wahrgenommen und kann zum Erfolg eines Events beitragen. Außerdem lässt sich durch den vorbildhaften Umgang mit Ressourcen und sozialer Verantwortung auch das Bewusstsein der Besuchenden für das eigene Verhalten schärfen.
Wie lassen sich die Planung und Umsetzung kultureller Veranstaltungen denn nun nachhaltiger gestalten? Oft sind es auch kleine Stellschrauben, über die eine Veranstaltung nachhaltiger gestaltet werden kann.
Um einige Ideen und Hilfestellungen zu liefern, hat der Landkreis Bad Kissingen gemeinsam mit dem Biosphärenreservat Rhön ein Werkzeug für nachhaltige Veranstaltungsplanung geschaffen: das Sustainable Planning Canvas.
Sustainable Planning Canvas
Was ist das „Sustainable Planning Canvas“?
Aufs Wesentliche konzentiert!
Ein Canvas ist eine Methode, um die wichtigsten Eckpunkte eines Vorhabens übersichtlich und einheitlich visuell darzustellen. Diese Methode stammt ursprünglich vom „Business Model Canvas“. Dort wurde sie zur Visualisierung von neuen Unternehmensideen genutzt.
Warum „Canvas“?
Canvas bedeutet in der deutschen Übersetzung Leinwand. Bei einem Blick auf das Instrument erklärt sich schnell warum: Bei einer Leinwand gibt es viel Platz und Möglichkeiten, um vorgegebene Inhaltsfelder zu bearbeiten. Das Ergebnis ist ein großes „Bild“ des Vorhabens.
Im Gegensatz zu Checklisten oder seitenlangen Gebrauchsanleitungen behalten die Nutzenden schnell den Überblick und verlieren das große Ganze nicht aus dem Auge.
Wie funktioniert das „Sustainable Planning Canvas?“
Bevor das „Sustainable Planning Canvas“ zum Einsatz kommt, sollten Sie bereits wissen, welche Veranstaltung Sie durchführen wollen.
Machen Sie sich dabei bewusst, warum Sie dasn Canvas nutzen. Hierfür gibt es mehrere mögliche Gründe:
- Überprüfung einer bereits durchgeführten Veranstaltung auf Aspekte der Nachhaltigkeit.
- Anpassung einer bestehenden Veranstaltungsplanung auf nachhaltige Aspekte.
- Berücksichtigung von nachhaltigen Aspekten bei der Planung einer neuen Veranstaltung.
Vorgehen bei der Nutzung des „Sustainable Planning Canvas“
- Diskutieren Sie die einzelnen Felder des Canvas der Reihe nach. Eine Reihenfolge ist nicht vorgegeben.
- Zu jedem Feld gibt es Leitfragen, an denen Sie sich in der Diskussion orientieren können.
- Nutzen Sie das Canvas, um schriftlich oder mit Haftklebezetteln Ideen und Gedanken zu den jeweiligen Feldern zu sammeln.
- Wenn Sie alle Felder des Canvas durchlaufen haben, überprüfen Sie, ob das Ergebnis Ihren Ansprüchen an eine nachhaltige Veranstaltung entspricht.
Gibt es eine Musterlösung für meine Veranstaltung?
Nein. Jede Veranstaltung hat ihre eigenen Rahmenbedingungen und Erfordernisse. Das Ziel besteht also auch nicht darin, alle Aspekte der Leitfragen abzudecken. Vielmehr geht es um eine Auseinandersetzung damit, welche Aspekte der Nachhaltigkeit bereits berücksichtigt werden bzw. in Zukunft berücksichtigt werden können.
Dabei kann das Canvas auch wie ein „Fahrplan“ verwendet werden, um Schritt für Schritt jedes Jahr weitere Aspekte von Nachhaltigkeit einzubeziehen.
Download des „Sustainable Planning Canvas“
- Laden Sie hier das „Sustainable Planning Canvas“ als pdf-Dokument (pdf-Datei – nicht barrierefrei)
- im Format DinA3 (pdf-Datei – nicht barrierefrei)
- im Format DinA4 (Einzelseiten) (pdf-Datei – nicht barrierefrei)
- Ausgabe des Biosphärenreservats Rhön
- im Format DinA3 (pdf-Datei – nicht barrierefrei | Download vom Server des Biosphärenreservats Rhön)
Beispiele für fiktive Nutzungsszenarien
- Planung der wöchentlichen Chorprobe im Vereinsheim (pdf-Datei – nicht barrierefrei)
- Planung eines Museumsfestes (pdf-Datei – nicht barrierefrei)
- Planung eines Outdoor-Konzertes in der Natur (pdf-Datei – nicht barrierefrei)
- Planung der Aufführung einer Theatergruppe im Dorfgemeinschaftshaus (pdf-Datei – nicht barrierefrei)
Allgemeine Informationen zu „Kultur und Nachhaltigkeit“
Weitere Tools und Leitfäden
- Interaktives Klima-Tool von Culture4Climate
- Klimabilanzstandard für Kultureinrichtungen auf den Seiten der Kultusministerkonferenz der Länder
- CO2-Kulturstandard (pdf-Datei)
- Anleitung zum CO2-Kulturrechner (pdf-Datei)
- CO2-Kulturrechner (xlsx-Datei)
- „Impulse für die Praxis“. Sammlung von Leitfäden auf den Seiten der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM)
- CO2-Rechner von „Julie’s Bicycle” (auf englisch)
Initiativen, Netzwerke und Links
- bink – bayerns initiative für nachhaltige Kultur
- Anlaufstelle „Green Culture“
- culture 4 climate | Initiative für Klimaschutz und Nachhaltigkeit im Kulturbereich
- Netzwerk Nachhaltigkeit in Kunst und Kultur (2n2k)
- Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit
Kontakt für Rückfragen
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