Einige hundert Meter südlich der einstigen Siedlung „Höchscht“ beginnt ein großer Wald. In ihm ragt neben einem Brunnen eine uralte Eiche empor. Der Volksmund fand für sie den Namen Bildeiche, weil in ihren Stamm ein Muttergottesbild eingewachsen ist. Dieser Baum steht seit dieser Zeit unter dem besonderen Schutz der Bevölkerung und bot Anlass zur Sagenbildung.
So wollte vor vielen Jahren ein Förster diesen knorrigen Baumriesen fällen lassen, aber kein Holzfäller brachte es übers Herz, sich an dieser Bildeiche zu vergreifen. Pietätsgefühl und eine tief verwurzelte Religiosität hielten die Männer davor zurück.
Als aber einer es dennoch wagte und mit einer schweren Axt eine Kerbe in den mächtigen Stamm schlagen wollte, entglitt die Axt seinen Händen und flog im großen Bogen davon. Sie wurde zwar fieberhaft gesucht aber niemals wieder gefunden.
Man erblickte in diesem Ereignis eine Warnung Gottes und hat es seit dieser Zeit nie wieder versucht, an die Bildeiche Hand anzulegen.
Quelle
Josef Lisiecki: Die alte Bildeiche bei Sulzthal | entnommen aus: Landkreis Bad Kissingen (Hrsg.): Sagen und Legenden aus dem Landkreis Bad Kissingen, 1982, S. 202 f. | Nachdruck nur mit Quellangabe gestattet
Josef Lisiecki verweist im o.g. Sagenband zur Herkunft der Sage auf folgende weitere Quellen und Informationen: Geschichten und Sagen des Hammelburger Raumes, S. 11, nach einer Erzählung von A. Liebl, Sulzthal.
Ungefährer Ort der Sage
Weitere Sagen
Sagen aus Sulzthal
Sagen aus dem Landkreis Bad Kissingen