Von Münnerstadt geht ein Weg nach Süden. Er führt in ein einsames Waldtal des Münnerstädter Staatsforstes. Dort steht direkt am Weg eine schöne große Kapelle. Dazu erzählt die Sage:
Einst hatten zwei Bauern aus Rannungen im Tal ihre Felder abgeerntet und ihr Fuhrwerk schwer beladen. Auf der Heimfahrt wurden sie von einem furchtbaren Gewitter mit wolkenbruchartigem Regen überrascht. Das Tälchen war aber so eng, dass sich die Wassermassen stauten und Wagen und Pferde in eine bedrohliche Lage brachten. Die Männer getrauten sich nicht einmal mehr, die Pferde abzuschirren, dass diese sich in Sicherheit bringen konnten.
In höchster Not riefen die Männer die Gottesmutter um Hilfe und versprachen, ihr ein Kirchlein zu bauen, wenn sie von ihnen die Gefahr abwende.
Die Bitte wurde erfüllt und sie konnten, ohne Schaden erlitten zu haben, nach Hause fahren. Die frommen Männer aber hielten ihr Versprechen und erbauten aus Dankbarkeit in der Nähe des Platzes, wo ihr Flehen erhört wurde, das Kirchlein. Es heißt heute die Thalkapelle.
Quelle
Josef Lisiecki: Die Sage von der Thalkapelle | entnommen aus: Landkreis Bad Kissingen (Hrsg.): Sagen und Legenden aus dem Landkreis Bad Kissingen, 1982, S. 173 f. | Nachdruck nur mit Quellangabe gestattet
Josef Lisiecki verweist im o.g. Sagenband zur Herkunft der Sage auf folgende Informationen und Quellen: Geschichten und Sagen des Kissinger Raumes, S. 31, von A. W. Nikola in Volkssagen im Saalegau, S. 65.
Ungefährer Ort der Sage
Weitere Sagen
Sagen aus Rannungen
Die vergrabenen Glocken „bei den sieben Eichen“
Sagen aus dem Landkreis Bad Kissingen