Zwischen Ebenhausen und Ramsthal liegt der Wittighäuser Wald. Er wird durchzogen von einem früheren Verkehrsweg, der sogenannten Waldstraße, die einst vom Maintal hinauf in die Hohe Rhön führte, vor allem aber zum Kreuzberg.
Der iroschottische Missionsbischof Kilian benutzte mit seinen Gefährten Kolonat und Totnan wahrscheinlich auch diese Waldstraße, die zum Asen- oder Aschberg, dem heutigen Kreuzberg führte, wo er im Jahre 686 das erste christliche Heilszeichen gesetzt haben soll. Vermutlich bestand in der damaligen „Donarlohe“, heute „Donneloh“ in der Wittighäuser Flur (= Wald des Gottes Donar) eine weithin sichtbare heidnische Opferstätte, wo die Bürger der umliegenden Siedlungen ihre Tier- und Früchteopfer ihrem Gott darbrachten. Wäre es da nicht naheliegend, wenn St. Kilian an dieser Stelle ein hohes christliches Kreuz aufgerichtet hätte, das bis zum heutigen Tag immer wieder von Zeit zu Zeit erneuert wurde. Heutzutage ziehen Prozessionen über diese Waldstraße zum Kreuzberg, denn man wählt wieder gerne einsame Wege aus verkehrstechnischen Gründen und wegen einer besseren inneren Sammlung.
Quelle
Josef Lisiecki: Das Hohe Kreuz in der Wittighäuser Flur | entnommen aus: Landkreis Bad Kissingen (Hrsg.): Sagen und Legenden aus dem Landkreis Bad Kissingen, 1982, S. 56 | Nachdruck nur mit Quellangabe gestattet
Josef Lisiecki verweist im o.g. Sagenband zur Herkunft der Sage auf folgende Informationen und Quellen: Geschichten und Sagen des Kissinger Raumes, S. 72. Dazu: Dr. Andreas Werner in Oerlenbach – Heimatgeschichtliche Forschungsergebnisse aus den letzten drei Jahrhunderten, 1948
Ungefährer Ort der Sage
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