In Engenthal lebte einst ein Schneider Fuchs, im Volksmund das „Fuchsa-Schneiderle“ genannt. Seine bösen Söhne pflegten die Wilderei in den nahen Wäldern. Alle Verwarnungen des Bürgermeisters schlugen die Burschen in den Wind, bis eines Tages eine Anzeige und bald darauf eine empfindliche Strafe nachfolgten. In ihrem Zorn schworen die Wilddiebe dem Ortsvorsteher blutige Rache. Eines Abends musste der Bürgermeister einen Dienstgang nach Euerdorf machen. Die Herren Söhne des „Fuchsa-Schneiderle“ erfuhren das und legten sich auf die Lauer. Dem Bürgermeister wurde aber das Vorhaben der Frevler zugetragen und er schlug einen anderen Weg nach Euerdorf ein. So rettete er vielleicht sogar sein Leben.
Zur ständigen Erinnerung an die glückliche Fügung des Schicksals ließ der Bürgermeister einen Bildstock setzen.
Quelle
Josef Lisiecki: Der Bürgermeister und die Wilddiebe | entnommen aus: Landkreis Bad Kissingen (Hrsg.): Sagen und Legenden aus dem Landkreis Bad Kissingen, 1982, S. 60 | Nachdruck nur mit Quellangabe gestattet
Josef Lisiecki verweist im o.g. Sagenband zur Herkunft der Sage auf folgende Informationen und Quellen:
- Die Flurdenkmale im Landkreis Bad Kissingen, Band 3, S. 64;
- auch Geschichten und Sagen des Hammelburger Raumes, S. 52, von Karl Stöckner.
Ungefährer Ort der Sage
Lage des Bildstocks
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