Südwestlich von Dreistelz, etwa 500 Meter nördlich vom Haghof erhebt sich auf einer kleinen Hochfläche ein 4,5 Meter hohes Steinkreuz mit einer schönen Christusfigur. Am Weg gegen Modlos zu stehen ferner zwei Bildstöcke. Dazu erzählt der Volksmund:
In einer eisigen Winternacht waren drei Modloser Burschen, die im Sinntal bei einer Hochzeit oder einem Tanzvergnügen sich erfreuten, auf dem Heimweg. Der Waldweg war steil und tief verschneit. Als sie die Höhe am Haghof erreicht hatten, sank der erste Bursche erschöpft und übermüdet in den tiefen Schnee, dort, wo heute das hohe Sandsteinkreuz steht und er erfror. Der zweite Kamerad schaffte es noch einige hundert Meter, dann ereilte auch ihn das gleiche Schicksal, während die Hand des Todes erst kurz vor Modlos unbarmherzig nach dem dritten Burschen griff.
Zum Gedenken an diese traurige Begebenheit habe man das Kreuz und die beiden Bildstöcke gesetzt.
Quelle
Josef Lisiecki: Der Tod auf dem Heimweg | entnommen aus: Landkreis Bad Kissingen (Hrsg.): Sagen und Legenden aus dem Landkreis Bad Kissingen, 1982, S. 129 | Nachdruck nur mit Quellangabe gestattet
Josef Lisiecki verweist im o.g. Sagenband zur Herkunft der Sage auf folgende Informationen und Quellen:
- Aus der Thüngenschen Cent, S. 35 und 36 unter dem Titel „Das Steinkreuz am Haghof“.
- Die Sage entbehrt jeder Wahrscheinlichkeit, da die Bildstöcke ganz verschiedene Jahreszahlen tragen. Die Inschrift am Kreuz berichtet, dass ein Modloser und ein Brückenauer Bürger hier im strengen Winter 1766 erfroren sind (der Modloser war Bürgermeister Johannes Vieres, der Brückenauer Kaspar Hack).
Ungefährer Ort der Sage
Weitere Sagen
Sagen aus Oberleichtersbach
Das versunkene Schloß auf dem Dreistelz
Der „Wilde Mann“ und die „Wilden Weiber“ vom Dreistelz
Die geheimnisvolle „Wehld“ am Dreistelz
Die Wunderheilungen des heiligen Venantius
Sagen aus dem Landkreis Bad Kissingen