Am Waldrand in der Engenthaler Flur „Krummer Graben“ stand einst ein Bildstock aus Eichenholz. Auf einer vierkantigen Pfeilersäule ruhte ein schön geschnitztes Altarhäuschen mit dem Bild der Hl. Familie. Dazu erzählt der Volksmund:
Im Laufe vieler Jahre war das Ölbild unansehnlich geworden und die Farben verblasst. Ein Bürger aus Engenthal wollte das Bildnis der HI. Familie restaurieren und bewahrte es in einer Schublade auf. Doch eines Tages begann das Bild zu klopfen und zu krachen, und zwar solange, bis es wieder überarbeitet und am Bildstock angebracht war. Von dieser Stunde ab waren keine Geräusche mehr zu hören.
Ein Bürger der Gemeinde erzählte, ein Mädchen habe am Bildstock eine weiße Frau mit einem Rosenkranz gesehen und einmal sei sogar ein Engel auf dem Bildstock gesessen.
Inzwischen ist der Bildstock aus Kunststein erneuert worden wegen glücklicher und gesunder Rückkehr einiger Familienmitglieder aus dem letzten Krieg.
Quelle
Josef Lisiecki: Das klopfende Ölbild und die weiße Frau | entnommen aus: Landkreis Bad Kissingen (Hrsg.): Sagen und Legenden aus dem Landkreis Bad Kissingen, 1982, S. 59 f. | Nachdruck nur mit Quellangabe gestattet
Josef Lisiecki verweist im o.g. Sagenband zur Herkunft der Sage auf folgende Informationen und Quellen:
- Flurdenkmale im Landkreis Bad Kissingen, Band 3, S. 63;
- auch: Geschichten und Sagen des Hammelburger Raumes, S. 52 nach Hammelburger Zeitung – Heimatblätter 1956, 1. Vierteljahr, S. 17 von Karl Stöckner
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