Das in die alte Bildeiche eingewachsene Muttergottesbild (siehe „Die alte Bildeiche bei Sulzthal“) bewegte die Phantasie der Burger sehr und brachte eines Tages eine weitere Sage zuwege:
In einer Mondnacht gingen zwei Männer durch den Wald und kamen an der Bildeiche vorbei. Der eine zog ehrfurchtsvoll den Hut, der andere aber lästerte: „Ich nehme meinen Hut doch nicht vor einer Eiche ab!“ Kaum hatte er seine spöttische Bemerkung beendet, verpasste ihm eine unsichtbare Hand eine kräftige Ohrfeige. Dem Mann fuhr der Schreck so in die Glieder, dass er stehenbleiben musste. In diesem Moment kam die zweite Überraschung. Ein heftiger Windstoß setzte ein, riss ihm den Hut vom Kopf und trug ihn in alle Winde davon.
Nun wurde der Mann von Angst und Panik ergriffen und er rannte planlos und kopflos durch die Waldung. Am anderen Morgen fanden ihn die Bauern mit zerfetzten Kleidern, völlig erschöpft und verwirrt, mit schneeweißem Haar am Waldrand auf einem Reisighaufen.
Quelle
Josef Lisiecki: Die kräftige Ohrfeige | entnommen aus: Landkreis Bad Kissingen (Hrsg.): Sagen und Legenden aus dem Landkreis Bad Kissingen, 1982, S. 203 f. | Nachdruck nur mit Quellangabe gestattet
Josef Lisiecki verweist im o.g. Sagenband zur Herkunft der Sage auf folgende weitere Quellen und Informationen: Geschichten und Sagen des Hammelburger Raumes, S. 11, nach einer Erzählung von A. Liehl, Sulzthal.
Ungefährer Ort der Sage
Weitere Sagen
Sagen aus Sulzthal
Sagen aus dem Landkreis Bad Kissingen