(Datzenbrünn – Derzenbrunn – Terzenbrunn)
Noch eine weitere Sage wird von diesem geheimnisvollen Brünnchen mit der danebenstehenden Kapelle erzählt:
Die Quelle soll auch in dürren Jahren nicht versiegen. Sie ergießt ihr Wasser, dem heilende und belebende Wunderkräfte nachgesagt werden, (siehe „Das wundertätige Marienbild neben der Datzenbrünnkapelle“) in einen nahegelegenen Teich, dessen Abfluss dem Lollbach zueilt, der durch Arnshausen fließt.
Während der berüchtigten Schwedenkriege sollen sich Bürger aus Arnshausen in diese Kapelle geflüchtet haben, weil sie so abseits liegt, um vor den wilden Soldaten sicher zu sein.
Einst suchten sogar 10 Frauen in dem kleinen Gotteshaus Schutz. Sie wurden aber von den unberechenbaren Horden dennoch aufgespürt. Ein Schwede habe sie höhnend heraustreiben wollen, stürzte aber an der Schwelle des Kirchleins so fürchterlich, dass er tot liegenblieb. Die anderen Soldaten aber glaubten an einen wundertätigen Vorgang oder an eine sofortige Strafe Gottes und rannten erschreckt davon, ohne ihren toten Kameraden mitzunehmen.
Dieses Vorkommnis sah man damals als ein Wunder oder eine göttliche Fügung an und nannte die damals schon stehende Andachtsstätte „das Zehnbrunnen-Kirchlein“, auch den „Zehnfrauenbrunnen“.
Quelle
Josef Lisiecki: Der Zehnfrauenbrunnen | entnommen aus: Landkreis Bad Kissingen (Hrsg.): Sagen und Legenden aus dem Landkreis Bad Kissingen, 1982, S. 57 f. | Nachdruck nur mit Quellangabe gestattet
Josef Lisiecki verweist im o.g. Sagenband zur Herkunft der Sage auf folgende Informationen und Quellen:
- Geschichten und Sagen des Kissinger Raumes, S. 71.
- Dazu: Dr. Andreas Werner in Oerlenbach – Heimatgeschichtliche Forschungsergebnisse aus den letzten drei Jahrhunderten, 1948;
- auch: Die Rhön im Wandel der Monate, S. 41
Ungefährer Ort der Sage
Weitere Sagen
Sagen aus Oerlenbach
Das wundertätige Marienbild neben der Datzenbrünnkapelle
Tanz- und Tummelplatz für böse Geister in der Walpurgisnacht
Sagen aus dem Landkreis Bad Kissingen