Von der heutigen Ruine Steineck am Quästenberg, 1,5 km südlich von Steinach, soll einst, als die Burg noch stand, ein unterirdischer Gang unter der Saale hindurch nach Steinach geführt haben. Durch diesen geheimen Tunnel seien oft zwei hübsche junge Schlossdamen ins Dorf gekommen, um sich mit den Menschen des „einfachen Volkes“ zu unterhalten. Die beiden weilten dort besonders gern bei Festen und Feiern, Tanz und Spiel und trieben mit den Burschen des Dorfes ihre Späße.
Einmal jedoch hatte die eine der beiden Grazien die von den Eltern festgesetzte Ausgehzeit überschritten, des Guten zu viel getan und bis in die Morgenstunden getanzt. Erschrocken über die späte bzw. frühe Stunde eilte sie durch den Geheimgang zum Schloss zurück. Doch bald darauf sahen die Bürger von Steinach auf der Saale blutige Wellen. Seit dieser Stunde wurden die netten Mädchen nie wieder gesehen.
Quelle
Josef Lisiecki: Das Schicksal der jungen Damen von Schloß Steineck | entnommen aus: Landkreis Bad Kissingen (Hrsg.): Sagen und Legenden aus dem Landkreis Bad Kissingen, 1982, S. 199 f. | Nachdruck nur mit Quellangabe gestattet
Josef Lisiecki verweist im o.g. Sagenband zur Herkunft der Sage auf folgende weitere Quellen und Informationen:
- Quellenblätter Febr. 1976 Nr. 11, S. 42
- Geschichten und Sagen des Kissinger Raumes, S. 52, erzählt von Chr. Wucke in „Sagen der mittleren Werra“, Eisenach 1891, S. 486
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