Bedeutende Ereignisse, vor allem aber Kriege, gaben oft Anlass zu einem interessanten Sagenstoff. So soll auch eine Sage Ursache gewesen sein, dass bei Windheim, östlich von Bad Bocklet, in der Waldabteilung Quästenberg, ein schöner Sandstein-Bildstock errichtet wurde.
Weil die Soldaten im Dreißigjährigen Krieg, gleichgültig aus welchem Land oder Lager sie kamen, das Vieh aus den Dörfern rücksichtslos raubten und schlachteten, trieben die Bauern der Gemeinden Steinach, Nickersfelden und Burglauer ihr Vieh nach Windheim. Das hatte seine guten Gründe: Einmal lag es sehr abseits der Verbindungswege und zweitens war das Dörfchen rings von großen Waldungen umschlossen. Darüber hinaus hatten die Windheimer sogar ihre Kirchturmspitze mit Tannenzweigen unkenntlich gemacht und tarnten alle Waldwege und Pfade mit Reisigbündeln und gefällten Bäumen. Sie igelten sich also förmlich ein.
So soll es diesen schlauen Bürgern tatsächlich gelungen sein, die wilde und unbarmherzige Soldateska zu täuschen und Hab und Gut sowie das Vieh der Nachbargemeinden zu retten.
Aus Dankbarkeit sollen diese vier Gemeinden einen großen Bildstock aus Sandstein mit dem Bild des Gekreuzigten aufgestellt haben.
Quelle
Josef Lisiecki: Wie die Windheimer das zügellose Kriegsvolk überlisteten | entnommen aus: Landkreis Bad Kissingen (Hrsg.): Sagen und Legenden aus dem Landkreis Bad Kissingen, 1982, S. 242 | Nachdruck nur mit Quellangabe gestattet
Josef Lisiecki verweist im o.g. Sagenband zur Herkunft der Sage auf folgende Informationen und Quellen: Die Flurdenkmale im Landkreis Bad Kissingen Band 1, S. 486.
Ungefährer Ort der Sage
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