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Das ehemalige Schloß Huhnberg bei Nüdlingen

Sage aus Nüdlingen

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Ein Kilometer östlich von Nüdlingen erhebt sich der Huhnberg, auf dem der Sage nach einst eine Burg gestanden haben soll. Als man die Burg gründen wollte, suchte man nach einem Namen. Da entdeckte man auf der Kuppe des Berges ein Haushuhn, das dort ein Ei legte. So nannte man den Berg Huhnberg und die dann neu erbaute Burg die Huhnburg. Damit hatte man dann auch einen Unterschied zum Henneberg und der Henneburg südlich von Meiningen. In das Wappen der Huhnburg nahm man ein Haushuhn auf, während das Wappen der Henneburg ein Wildhuhn zeigt.

Die Sage erzählt weiter, dass seit der Erbauung der Burg alle 100 Jahre mittags und mitternachts ein Huhn auf dem Schlossberg dreimal fröhlich schreit und so ein neues Jahrhundert verkündet nach dem Spruch der Chronik:

„Hier hat gelegt das Huhn ein Ei,
dass Burg und Berg benennet sei.“

Noch heute sollen unter den verschütteten Kellern der Huhnburg große Mengen an Geld und Wein vergraben liegen. Wer den Burghof betritt, ohne an die Schätze und deren Hebung zu denken, entdecke eine kleine Öffnung, die in die Tiefe führt. Benütze er dieses Glück, so könne er reich werden, jedoch böte sich diese Gelegenheit nie ein zweites Mal. Wer einen Stein in diesen Schacht werfe, höre nie dessen Aufschlag, so tief lägen Keller und Schätze. Alle bisherigen Grabungen seien gänzlich fehlgeschlagen. So harren die Schätze immer noch auf den, der ohne habsüchtige Absichten die geheimnisvolle Öffnung findet und den Mut hat, sich in diese Tiefe zu begeben.

In diesem Burghof wurde – so die Sage – lange nach der Zerstörung der Schlossanlage eine große Glocke von Schweinen freigewühlt, die sofort im Kirchturm von Nüdlingen eine neue Bestimmung fand. Die Bevölkerung dieses Dorfes war bald von den Zauberkräften dieser Glocke überrascht, denn soweit ihr heller Klang ins Umland vordrang, gab es weder Fröste noch Gewitter. Eines Tages verkaufte man diese Glocke nach Würzburg und installierte zwei neue, wenn auch kleinere Glocken auf dem Turm der Nüdlinger Kirche. Von diesem Tag an war sowohl in Würzburg wie auch in Nüdlingen die wohltätige Wirkung der Huhnburgglocke verlorengegangen. Nur an der Ostseite des Huhnberges scheint noch die Wirkung der alten Glocke lebendig zu sein, denn dort schmilzt der Schnee, sowie er dort fällt.

Quelle

Josef Lisiecki: Das ehemalige Schloß Huhnberg bei Nüdlingen | entnommen aus: Landkreis Bad Kissingen (Hrsg.): Sagen und Legenden aus dem Landkreis Bad Kissingen, 1982, S. 155 f. | Nachdruck nur mit Quellangabe gestattet

Josef Lisiecki verweist im o.g. Sagenband zur Herkunft der Sage auf folgende Informationen und Quellen:

  • Sagen des Rhöngebirges und des Grabfeldes, S. 245 – 247, Nr. 110 „Schloß Huhnberg“, Nr. 111 „Schätze der Huhnburg““, Nr. 112 „Ausgewühlte Glocke auf Huhnberg“,
  • auch Abseits der breiten Wege, S. 45 und 46.
  • östlich von Nüdlingen liegt der Schloßberg, nördlich davon der Hunberg.

Ungefährer Ort der Sage

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