Wenn früher im Leben eine wichtige Sache „schiefging“, sich ein Unglück ereignete oder wenn gar ein rätselhafter Todesfall eintrat, schrieb man solche Vorkommnisse oft „dem Walten böser Geister“ zu. Alte Kirchenbücher berichten nicht selten davon:
In Maßbach wurde 1605 ein Hans Pfeffermann begraben, „wohin er wegen der Cent geschafft worden war“. Er war „gemeiner Wirt“ in Poppenlauer und wurde dort eines Tages neben seinem Bett tot aufgefunden. Die Todesursache wurde niemals aufgeklärt. Man sagte ihm nach, er sei oft betrunken gewesen, habe seinem Weib den Tod geschworen und auch grausam geflucht.
Als aber der Tod über ihn gekommen war, habe man im Haus ein furchtbares Gepolter vernommen, das man den Mächten der Finsternis zuschrieb. Auch hielt sich hartnäckig das Gerücht, der „böse Feind“ habe den Gastwirt erwürgt und mit in die Hölle genommen.
Quelle
Josef Lisiecki: Der Poltergeist von Poppenlauer | entnommen aus: Landkreis Bad Kissingen (Hrsg.): Sagen und Legenden aus dem Landkreis Bad Kissingen, 1982, S. 169 f. | Nachdruck nur mit Quellangabe gestattet
Josef Lisiecki verweist im o.g. Sagenband zur Herkunft der Sage auf folgende Informationen und Quellen:
- Geschichten und Sagen des Kissinger Raumes, S. 55,
- Bericht von Pfarrer G. H. L. Kretzer in „Geschichte des Centgerichts und der Pfarrei Maßbach“, Meiningen 1861, S. 97
Ungefährer Ort der Sage
Weitere Sagen
Sagen aus Maßbach
Das „Schrimpffische Schloß“ zu Poppenlauer
Sagen aus dem Landkreis Bad Kissingen