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Sagen aus Zeitlofs Sagen und Legenden

Der Satan erschien dem Pfarrherrn

Sage aus Weißenbach

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Der Geistliche von Weißenbach wurde einmal zu später Nachtstunde zu einem sterbenden Holzhauer nach Heiligkreuz gerufen, um ihm das letzte hl. Abendmahl zu reichen und ihm zu einem gottseligen Ende zu verhelfen. Pflichtbewusst ritt der Pfarrherr auf seinem alten Braunen durch die stürmische Nacht. Heulend raste der Sturm durch die Bäume und sang ein grässliches Lied. Der geistliche Reiter spähte mutig durch das Dunkel und leitete sein stolperndes Ross auf dem holprigen Weg. Am See neben der Glasmühle stutzten plötzlich Ross und Reiter. Über dem Wasser erschien ein Leuchten. Eine feurige Kugel tanzte über den Grund und kam in bedrohliche Nähe. – Es war der „Leibhaftige“ selbst, der den Geistlichen von seinem Versehgang abhalten und die Seele des sterbenden gerne für sein höllisches Reich erringen wollte.

Der Pfarrer, zwar furchtbar erschrocken, fasste Mut, erhob seine Rechte gegen den Höllenzauber und rief: „Ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück, denn der Herr ist bei mir!“

Und wirklich, mit einem grässlichen Knall zerstob die Feuerkugel in tausend Stücke und verschwand. Doch die Stimme des Satans gellte schauerlich durch das enge Tal: „Das war dein Glück! Hättest du dich an eure Bibel gehalten, so gehörtest du jetzt mir und der Heiligkreuzer dazu!“ Im selben Moment legte sich der Sturm.

Ungefährdet setzte der geistliche Herr seinen Weg nach Heiligkreuz fort und leistete dem Sterbenden seinen priesterlichen Beistand. – Hätte er dem „Neunmalgeschwänzten“ den Bibelspruch entgegengeschleudert, wie er im 23. Psalm geschrieben steht: „denn Du bist bei mir“, s o wäre er rettungslos dem Teufel verfallen gewesen.

Quelle

Josef Lisiecki: Der Satan erschien dem Pfarrherrn | entnommen aus: Landkreis Bad Kissingen (Hrsg.): Sagen und Legenden aus dem Landkreis Bad Kissingen, 1982, S. 227 f. | Nachdruck nur mit Quellangabe gestattet

Josef Lisiecki verweist im o.g. Sagenband zur Herkunft der Sage auf folgende Informationen und Quellen: Aus der Thüngenschen Cent 1972, S. 40, von Wilhelm Heberlein.

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