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Sagen aus Maßbach Sagen und Legenden

Ein makaberer Scherz im Galgenholz

Sage aus Maßbach

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In den alten Fichtenforsten der Waldgenossenschaft Maßbach liegt an einem Fußweg der zerbrochene Sockel eines steinernen Bildstocks, der an einen schauerlichen Vorfall an dieser Stelle erinnert. Es muss auch schon vor Jahrhunderten üblich gewesen sein, dass Bürger den Brauch der Hausschlachtungen liebten. So war es auch in Thundorf nach einer Sage aus dem Jahre 1762:

Der Metzgermeister wurde in den Randsbachhof gerufen, der heute nicht mehr existiert. Bei solchen Anlässen wird auch dem „Klaren“, dem „Hochprozentigen“ gerne zugesprochen. So auch im Randsbachhof. Zum Schluß war man stark und übermütig; vor allem prahlte der Metzger, auf dem nächtlichen Heimweg keine Furcht zu kennen und selbst bei größter Dunkelheit und heulendem Sturm den Wald nicht zu fürchten, von dem so manche Schauermär im Volk kursierte.

Ein Knecht des Randsbachhofbauern aber nahm sich vor, dem „Viehbändiger“ einmal das Fürchten zu lehren. Er schlüpfte in eine große Kuhhaut, baute sich am Weg zwischen Maßbach und Weichtungen im sagenumwobenen Galgenholz auf, dort wo der Meister vorbeikommen musste.

Der bärenstarke Mann kam planmäßig des Weges. – Da brach urplötzlich ein „Untier“ aus dem Gehölz und bäumte sich vor dem Ahnungslosen auf. Dieser erschrak nur einen Augenblick, dann besann er sich seiner Kraft und Erfahrung mit so großen „Viechern“, zog seine schwere Fleischeraxt, die er bei sich trug, und schlug mit solcher Gewalt auf den Kopf des „wilden Tieres“ ein, dass dieses auf der Stelle tot zusammenbrach.

Der Knecht musste diesen makabren Scherz mit seinem Leben bezahlen. An dieser Stelle wurde damals ein Marterstock errichtet, von dem nach über 200 Jahren nur noch die Basisplatte erhalten geblieben ist.

Quelle

Josef Lisiecki: Ein makaberer Scherz im Galgenholz | entnommen aus: Landkreis Bad Kissingen (Hrsg.): Sagen und Legenden aus dem Landkreis Bad Kissingen, 1982, S. 117 f. | Nachdruck nur mit Quellangabe gestattet

Josef Lisiecki verweist im o.g. Sagenband zur Herkunft der Sage auf folgende Informationen und Quellen: Die Flurdenkmale im Landkreis Bad Kissingen, Band 1, S. 255.

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