Von der Wunderkraft der Nüdlinger Huhnburgglocke berichtet noch eine interessante Sage:
Ein für seine Geldgier und Habsucht bekannter Amtmann der Grafen von Henneberg schloss sogar mit dem Satan einen Pakt, um seinen Reichtum zu vermehren. Am Pfingstfeiertag sollte der Vertrag ablaufen, dann könne der Herr der bösen Geister über ihn verfügen.
Der Tag kam. Wie zu erwarten war, erfasste den Amtmann eine schreckliche Angst und er sann auf einen Trick, um den Teufel zu überlisten oder das eigene Leben zu verlängern. Wie ein Geschenk des Himmels fiel ihm die Zauberkraft der Huhnburgglocke in Nüdlingen ein und er befahl, diese an Pfingsten den ganzen Tag über zu läuten.
Der Beelzebub war pünktlich, um sein Opfer mitzunehmen. Aber als er den herrlichen Klang der Zauberglocke vernahm, floh er voll Entsetzen und ließ seine Beute zurück.
Erst viel später brachte er den Nimmersatt in seine Gewalt.
Quelle
Josef Lisiecki: Der habsüchtige Amtmann | entnommen aus: Landkreis Bad Kissingen (Hrsg.): Sagen und Legenden aus dem Landkreis Bad Kissingen, 1982, S. 159 | Nachdruck nur mit Quellangabe gestattet
Josef Lisiecki verweist im o.g. Sagenband zur Herkunft der Sage auf folgende Informationen und Quellen: Geschichten und Sagen des Kissinger Raumes, S. 27.
Ungefährer Ort der Sage
Weitere Sagen
Sagen aus Nüdlingen
Die drei Steinkreuze zwischen Haard und Münnerstadt
Das ehemalige Schloß Huhnberg bei Nüdlingen
Das Totenläuten der „Wunderglocke“ zu Nüdlingen
Sagen aus dem Landkreis Bad Kissingen