Am Nordhang des Windbühel bei Roßbach entspringt aus felsigem Grund der Molkenbrunnen. Dort liegt auch die Flurabteilung Molkenwiese. Von hier wird folgende merkwürdige Sage erzählt:
Einst lief ein Bub auf der steilen Straße von Zeitlofs nach Roßbach. Seine Mutter hatte ihn zum Einkaufen nach Zeitlofs geschickt. Schon hatte der Junge auf dem Heimweg den großen Wald hinter sich, da sah er plötzlich, wie vom Windbühel her eine feurige Kugel in hohem Bogen durch die Luft flog, in ein Gebüsch auf der Molkenwiese niederfiel und diese Hecke sofort entflammte.
Eine unerklärliche Scheu hielt den Jungen davon ab, der merkwürdigen Erscheinung auf den Grund zu gehen und zur Hecke hinzueilen. Er rannte vielmehr sofort nach Hause und erzählte hastig und außer Atem seinen Eltern das sonderbare Erlebnis. Diese wollten ihm aber keinen Glauben schenken und schrieben dieses „Erlebnis“ seiner jugendlichen Phantasie zu. Erst auf die hartnäckigen Beteuerungen hin, die reinste Wahrheit zu sprechen, erklärte sich sein Vater bereit, mit zur Molkenwiese zu gehen. Am Ziel war jedoch die Enttäuschung des Jungen groß, denn nicht ein kleinstes Flämmchen war zu entdecken und der Busch war völlig unversehrt. Man forschte auch im weiten Umkreis, aber auch da war nichts Ungewöhnliches zu sehen.
War es eine Sinnestäuschung oder eine Spiegelung, vielleicht sogar ein Meteorit in dieser Richtung – nur in riesiger Entfernung -?; die Erscheinung wird ein Rätsel bleiben.
Quelle
Josef Lisiecki: Der brennende Busch in der Molkenwiese | entnommen aus: Landkreis Bad Kissingen (Hrsg.): Sagen und Legenden aus dem Landkreis Bad Kissingen, 1982, S. 190 | Nachdruck nur mit Quellangabe gestattet
Josef Lisiecki verweist im o.g. Sagenband zur Herkunft der Sage auf folgende Informationen und Quellen: Heimatkundliche Sammlungen der Lehrer des Landkreises Brückenau, von Lehrer Adolf Röß, Roßbach 1959.
Ungefährer Ort der Sage
Weitere Sagen
Sagen aus Zeitlofs
Sagen aus dem Landkreis Bad Kissingen