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Sagen aus Maßbach Sagen und Legenden

Die stumme Glocke

Sage aus Maßbach

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Es gibt fast unzählig viele Glockensagen. Die meisten berichten von Schweinen, die Glocken aus der Erde wühlten. Viele gingen auch durch Kriegseinwirkungen verloren, sie wurden gestohlen oder gingen in Feuersbrünsten zugrunde. Ähnlich war es in Maßbach:

In der Schwedenzeit wurde die Maßbacher Glocke von Soldaten auf einen Wagen geladen und sie verschwand auf Nimmerwiedersehen. Viele Jahre gingen inzwischen ins Land und man hatte längst diese Glocke vergessen. Eines Tages wühlte ein Schwein bei Stadtlauringen etwas Glänzendes, das man bald als eine Glocke erkannte. Natürlich freute sich der Pfarrherr mit der ganzen Gemeinde und hängte sie sofort in den Kirchturm. Die Enttäuschung war aber groß, als sie keinerlei Ton von sich gab, obwohl sie keinen Schaden erkennen ließ.

Eines Tages kam ein fremder Weiser und riet, die Glocke einem Esel aufzuladen. Der Esel würde schon dahin laufen, wohin die Glocke gehöre. Gesagt, getan. Und wirklich, der Esel lief schnurstracks nach Maßbach und blieb vor der Kirche stehen.

Darüber waren die Maßbacher hocherfreut und zogen die Glocke auf ihren Kirchturm. Und siehe da, sofort erklang ihr heller Ton über das ganze Dorf; sie gehörte also offensichtlich in diese Kirche.

Der Brunnen bekam den Namen „Glockenbrunnen“ und die Gemeinde Maßbach schenkte aus Dankbarkeit den Stadtlauringern einen Forst ihrer Gemarkung, der heute „Stadtlauringer Forst“ heißt.
Aus dem Glockenklang will man aber immer noch die Worte hören:
„Eine Sau hat mich aufgewühlt – ein Esel hat mich heimgeführt.“

Quelle

Josef Lisiecki: Die stumme Glocke | entnommen aus: Landkreis Bad Kissingen (Hrsg.): Sagen und Legenden aus dem Landkreis Bad Kissingen, 1982, S. 120 f. | Nachdruck nur mit Quellangabe gestattet

Josef Lisiecki verweist im o.g. Sagenband zur Herkunft der Sage auf folgende Informationen und Quellen:

  • Geschichten und Sagen des Kissinger Raumes, S. 43 und 44,
  • aus „Geschichte des Centgerichtes und der Pfarrei Maßbach“, Meiningen 1861, S. 107.

Ungefährer Ort der Sage

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