Das alte Adelsgeschlecht der Grafen von Henneberg, das schon 1583 erlosch, spielte auch in der südwestlichen Rhön, vor allem aber im Landkreis Bad Kissingen eine wichtige Rolle. Burgruinen und z. T. auch Wappen mit einer Henne zeugen davon und sind heute noch bei uns vorhanden. Es sei hier nur an Burgruinen in Schildeck, Werberg, Bodenlauben, an das Kloster Frauenroth, das Kloster Aura, die einstige Stadtburg in „Kizziche“ oder an den Minnesänger Walther von der Vogelweide, den Sohn eines Ministerialen des Grafen von Henneberg oder an Graf Otto von Henneberg – genannt „der Minnesänger Otto von der Bodenlauben“ – erinnert.
Von den drei Stammschlössern, der Burg Henneberg (südlich von Meiningen), der Hutsburg auf dem Hutsberg (westlich von Meiningen) und von der Burg Landsberg (nördlich von Meiningen) geht die Sage:
Im Wappen dieser Grafen steht eine schwarze Henne, die drei grüne Berge beschützt, bzw. auf ihnen steht, nämlich auf dem Henneberg, dem Hutsberg und dem Landsberg. Daher entstand im Volk der Spruch: „Henne huts Land!“, was bedeuten soll, dass die Henneberger das ihnen anvertraute Land beschützen sollen. Seit den Bauernkriegen sind die Burgen Henneberg und Hutsberg Ruinen, aber i n neuester Zeit hat sich wieder ein stattlicher Burgbau des Landesherrn in ritterlichem Stil erhoben.
Siehe auch: „Das ehemalige Schloss Huhnberg bei Nüdlingen“
Quelle
Josef Lisiecki: Henne-huts-Land! | entnommen aus: Landkreis Bad Kissingen (Hrsg.): Sagen und Legenden aus dem Landkreis Bad Kissingen, 1982, S. 48 | Nachdruck nur mit Quellangabe gestattet
Josef Lisiecki verweist im o.g. Sagenband zur Herkunft der Sage auf folgende Informationen und Quellen: Heimat am Dammersfeld, 1962, S. 55 und 56; auch Sagenschatz des Frankenlandes, 1842, S. 295
Weitere Sagen
Sagen aus Nüdlingen
Die drei Steinkreuze zwischen Haard und Münnerstadt
Das ehemalige Schloß Huhnberg bei Nüdlingen
Das Totenläuten der „Wunderglocke“ zu Nüdlingen
Sagen aus dem Landkreis Bad Kissingen