Werberg lag sechs Kilometer nordöstlich von Bad Brückenau im heutigen Truppenübungsplatz Wildflecken. Die weit verstreute Lage des Dorfes gab einst zu folgender Sage Anlass:
Als im Jahre 686 St. Kilian, Missionsbischof der Franken, auf dem heidnischen Asenberg, dem heutigen Kreuzberg, das erste christliche Zeichen, ein riesiges Holzkreuz errichtet hatte, saß der Teufel gerade auf dem Pferdskopf, südwestlich der Wasserkuppe und schaute wutschnaubend dem Treiben zu. In seinem Zorn beschloss der Satan, um den Kreuzberg herum Häuser aufzustellen und sie mit seinen bösen Geistern zu besiedeln. Auf diese Weise sollten in Zukunft alle frommen Wallfahrer von dem Besuch des Kreuzes abgehalten und irregeführt werden. Er packte daher eine Menge Häuser in einen riesengroßen Sack, lud diesen auf seinen stärksten Rappen und galoppierte dem Arsenberg entgegen. Als der Teufel aber in die Nähe des mächtigen christlichen Heilszeichens kam, packte ihn ein so großer Schrecken, dass er Reißaus nehmen musste. Während er über die beiden wuchtigen Auersberge hinwegsetzte, platzte der Riesensack und ein Haus nach dem anderen purzelte zur Erde hernieder.
Wenn man die Wehrberger fragte, warum das Dorf so weit auseinandergezogen ist, gaben sie zur Antwort: „Der Teufel hat die Häuser einst aus seinem großen Sack im Galopp verloren.“
Quelle
Josef Lisiecki: Wie Werberg entstanden ist (abgesiedelt) | entnommen aus: Landkreis Bad Kissingen (Hrsg.): Sagen und Legenden aus dem Landkreis Bad Kissingen, 1982, S. 230 | Nachdruck nur mit Quellangabe gestattet
Josef Lisiecki verweist im o.g. Sagenband zur Herkunft der Sage auf folgende Informationen und Quellen:
- Volkstümliches Heimatbuch, S. 116
- Heimat am Demersfeld 1962, S. 21
- Abseits der breiten Wege, S. 18
- Sagen aus Rhön und Vogelsberg, S. 115
- Buchenblätter 1954, S. 69
- Der Volkersberg 1978, S. 94
- Im Jahre 1262 wird ein Wereberg mit einem Fridericus de Werberg genannt.
Ungefährer Ort der Sage
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