Als im Frankenland die Bauernkriege tobten und wilde „Haufen“ an Adel und Geistlichkeit Rache übten für Unterdrückung und Ausbeutung, war es wohl gang und gäbe, dass die „Besitzenden“ ihre Schätze und Wertsachen vergruben oder versteckten.
So scheint es auch mit dem Frauenrother Klosterschatz gewesen zu sein. Auf dem „Felsberg“, einem kleinen Hügel neben den alten Klosterscheunen sollen die Nonnen, als die Nachricht von den anstürmenden Bauern durchs Land ging, goldene und silberne Kirchengeräte sowie eine große Menge Gulden und Taler in der Erde vergraben haben. Auf diesem Hügel sei neben einem Mauerrest ein trichterförmiges Loch, das mit einer mächtigen Steinplatte abgedeckt ist. Darunter lägen die alten Klosterschätze bis heute unberührt und wohlverwahrt.
Ein jeder aber, der es bisher wagte, nach diesen Reichtümern zu graben, sei nach kurzer Zeit erkrankt und bald darauf gestorben.
Quelle
Josef Lisiecki: Der Frauenrother Klosterschatz auf dem Felsberghügel | entnommen aus: Landkreis Bad Kissingen (Hrsg.): Sagen und Legenden aus dem Landkreis Bad Kissingen, 1982, S. 65 | Nachdruck nur mit Quellangabe gestattet
Josef Lisiecki verweist im o.g. Sagenband zur Herkunft der Sage auf folgende Informationen und Quellen: Geschichten und Sagen des Kissinger Raumes, S. 38 und 39, von Lehrer Ochsner, 1936.
Ort der Sage
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