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Der Wunderdoktor von Reußendorf (abgesiedelt)

Sage aus Reußendorf (abgesiedelt)

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Zwei Kilometer nordwestlich von Wildflecken, am Fuß des Dammersfeldes, im heutigen Truppenübungsplatz, lag vor der Absiedlung 1938 Reußendorf, das höchstgelegene Dorf Unterfrankens.

Dort soll vor etwa 150 Jahren ein Schmied gelebt haben, der als Wunderdoktor weit und breit bekannt war. Sein Vater, der “”noch viel gescheiter und berühmter gewesen sein soll, hatte einen so großen Zulauf von Patienten, dass die Ärzte und „Feldscherer“ (Wundärzte) sogar eifersüchtig auf ihn wurden. Sie erwirkten bei der Obrigkeit i n Fulda, dass er seine „Kuren“ einzustellen habe, andernfalls mit harten Strafen rechnen müsse.

Da sich der Reußendorfer Schmied aber nicht viel kümmerte um das Verbot der Fuldaer Herrschaft, schickte man ihm Husaren ins Haus, die bewaffnete Macht des Fürstbischofs, um ihn nach Fulda zu bringen.

Der Schmied aber empfing die berittenen Herren sehr freundlich, ließ sie Platz nehmen, tischte ihnen gehörig auf und unterhielt sich aufs angenehmste.

Als die Husaren sich nun recht satt gegessen hatten, sprach der Wunderdoktor: „Nun, meine Herren, wollen wir uns auf den Weg machen!“ – Aber o Schreck! – Die Amtsgewalt des Fürstbischofs klebte an Tisch und Sitzen und konnte nicht aufstehen. Der Zauberschmied hatte sie an die Plätze gebannt. Die stolzen Herren, die inzwischen recht kleinlaut und untertänig geworden waren, baten flehentlich, von ihrem Bann erlöst zu werden. Erst als alle hoch und heilig in die Hand versprochen hatten, den Schmied ungeschoren zu lassen, befreite er sie und ließ sie ziehen.

Quelle

Josef Lisiecki: Der Wunderdoktor von Reußendorf (abgesiedelt) | entnommen aus: Landkreis Bad Kissingen (Hrsg.): Sagen und Legenden aus dem Landkreis Bad Kissingen, 1982, S. 178 | Nachdruck nur mit Quellangabe gestattet

Josef Lisiecki verweist im o.g. Sagenband zur Herkunft der Sage auf folgende Informationen und Quellen:

  • Bergwinkelgeschichten, S. 59, erzählt von Dr. Lotich.
  • Da Reußendorf (1952/53 endgültig abgesiedelt und 1955 dem Erdboden gleichgemacht) seit dem 15.05.1000 durch Vertrag auf der Salzburg bei Bad Neustadt auf Würzburger Territorium lag, könnte es sich bei den Husaren nur um Würzburger Soldaten gehandelt haben, denn die Grenze zwischen der damaligen Abtei Fulda und dem Bistum Würzburg verlief über den Kamm des Dammersfeldes zum Kleinen Auersberg.

Ungefährer Ort der Sage

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