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Die Dörrenberger werden noch alle vor mir den Hut abnehmen!

Sage aus Neuglashütten (abgesiedelt)

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Am Nordhang des Kleinen Sinntales, 500 Meter nordöstlich der abgesiedelten Gemeinde Neuglashütten, lag der Weiler Dörrenberg. Er war eine Siedlung mit sieben Familien. 1937 schlug durch die Errichtung des Truppenübungsplatzes Wildflecken auch hier die Abschiedsstunde. Eine kleine Geschichte – oder ist es eine Sage? – wird von hier erzählt:

Im Jahre 1880 wurde in Altglashütten von Steinmetz August Wiegand ein hohes Sandsteinkreuz gemeißelt. Die Stifterin sei die Gattin eines Oberförsters gewesen. Diese lag mit den Bewohnern ihrer Siedlung in „Dauerstreit“; niemand schenkte ihr Beachtung, geschweige einen Gruß. Eines Tages prophezeite sie: „Die Dörrenberger werden noch alle vor mir den Hut abnehmen!“ Doch niemand wollte diesem Spruch Glauben schenken, ja, im Gegenteil, die Frau wurde von allen verspottet.

Da ließ sie eines Tages vor ihrem Haus im Garten ein riesiges Kreuz mit einem Christuscorpus aufstellen. Und tatsächlich nahmen von dieser Stunde ab alle gottesfürchtigen Bürger vor diesem christlichen Heilszeichen den Hut ab und die „Weissagung“ ging in Erfüllung.

Quelle

Josef Lisiecki: Die Dörrenberger werden noch alle vor mir den Hut abnehmen! | entnommen aus: Landkreis Bad Kissingen (Hrsg.): Sagen und Legenden aus dem Landkreis Bad Kissingen, 1982, S. 154 | Nachdruck nur mit Quellangabe gestattet

Josef Lisiecki verweist im o.g. Sagenband zur Herkunft der Sage auf folgende Informationen und Quellen:

  • Von Luitpold Wallrab (Reußendorf). Wallrab war der letzte Besitzer des Kreuzes. Am 22.05.1946 wurde es am Südostausgang von Reußendorf aufgestellt, „daß es nicht länger an menschenleerer und zerstörter Stätte verbleibe“, denn das auch abgesiedelte Reußendorf wurde wieder mit Kommandanturangestellten belegt.
  • Josef Lisiecki verfasste eine Urkunde mit obigem Inhalt, die beim Setzen des Kreuzes in den Sockel eingelassen wurde.
  • Siehe auch Volkstümliches Heimatbuch, S. 111.

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