Im Dreißigjährigen Krieg zogen viele Truppen vieler Völkerschaften und Nationen sengend und brennend, plündernd und mordend durch die deutschen Lande. In Premich lagen in dieser Zeit einmal die Spanier. Einer ihrer Offiziere soll von den Bürgern Vieh und Lebensmittel gefordert haben. Bei Weigerung wollte er ihre Häuser niederbrennen. Da aber viele Bauern nichts mehr geben konnten, weil sie schon selbst dem Hungertod nahe waren, soll er kaltblütig ihr bisschen Hab und Gut niedergebrannt haben.
Eines Tages mussten die Spanier fliehen. Eilends vergruben sie die Kriegskasse auf den Feldern bei der Mohrmühle, im Glauben, doch noch einmal zurückkehren zu können.
Inzwischen war der Dreißigjährige Krieg zu Ende und die Spanier hatten längst das Land verlassen. Nur der Geist des habgierigen und einst brandschatzenden Offiziers bewachte weiterhin seine Kriegsbeute und den vergrabenen Schatz. Noch oft erschreckte er die Leute, wenn er ohne Kopf auf seinem dürren Schimmel an ihnen vorbeisprengte. Nach der Sage soll der Schatz später von den Burkardrothern entdeckt und gehoben worden sein. Noch heute heißt die Flurabteilung, in welcher das Geld vergraben war, „der spanische Graben“.
Quelle
Josef Lisiecki: Der spanische Reiter in Premich | entnommen aus: Landkreis Bad Kissingen (Hrsg.): Sagen und Legenden aus dem Landkreis Bad Kissingen, 1982, S. 172 | Nachdruck nur mit Quellangabe gestattet
Josef Lisiecki verweist im o.g. Sagenband zur Herkunft der Sage auf folgende Informationen und Quellen: Geschichten und Sagen des Kissinger Raumes, S. 41, von A. W. Nikola in „Volkssagen im Saalegau“, S. 63, nach Schülerberichten aus Premich.
Ungefährer Ort der Sage
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