Ein Klaus von Frammersbach bei Lohr erhielt um das Jahr 1100 von der Abtei Fulda die Erlaubnis, in der Gegend des Volkersbergs sieben Jahre frei wohnen zu dürfen. Er machte das dornenreiche Land urbar und nannte es Dornenhof, nachdem er einen kleinen Hof erbaut hatte. Bald siedelte auch sein Bruder sich dort an und beide errichteten auf der basaltenen Kuppe ein Kreuz. Die Siedlung wuchs. Nun wollte man im Dörfchen auch eine Kapelle haben. Mühsam wurde das Bauholz auf dem beabsichtigten Platz zusammengetragen. Doch eines Tages fand man das Holz neben dem Kreuz auf der Kuppe des Berges. Man schaffte es wieder zum Kapellenplatz des Dornhofs. Aber am anderen Morgen war es wieder auf dem Volkersberg. Nun stellte man Wachen auf. Diese sahen im Mondschein, wie ein weißer Hirsch das Bauholz auf seinem Geweih zur Bergkuppe trug. Daraufhin entschloss man sich, die Kapelle auf dem Berg zu errichten.
Quelle
Josef Lisiecki: Der weiße Hirsch vom Volkersberg | entnommen aus: Landkreis Bad Kissingen (Hrsg.): Sagen und Legenden aus dem Landkreis Bad Kissingen, 1982, S. 221 f. | Nachdruck nur mit Quellangabe gestattet
Josef Lisiecki verweist im o.g. Sagenband zur Herkunft der Sage auf folgende Informationen und Quellen:
- Volkstümliches Heimatbuch S. 118
- Sagen aus Rhön und Vogelsberg, S. 35
- Buchenblätter 1959, S. 9
- Bergwinkel-Geschichten, S. 21
- Der Volkersberg, S. 94.
- Das Dorf am Fuß des Berges ist die Siedlung eines Folchold. Vielleicht hatte schon Bonifatius oder Willibrord auf dem steilen Basaltkegel, der sogar früher „Berg Sinai“ genannt wurde, ein Kapellchen errichtet. Jedenfalls weihte Bischof Otto von Bamberg im Jahre 1111 dort ein Kirchlein ein.
Ungefährer Ort der Sage
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