In früheren armen Zeiten fuhren viele Kleinbauern aus Motten und den umliegenden Dörfern mit ihren Kuhfuhrwerken Buchenbrennholz nach Fulda und verkauften es dort am Holzmarkt. Meist wurde schon um Mitternacht angespannt, um am frühen Morgen auf dem Markt zu sein. Auf diesem Weg war hinter Motten eine Anhöhe zu überwinden, der sogenannte Hopfengarten. Dort sollen in den Freiheitskriegen fünf französische Reiter umgekommen und begraben worden sein.
Bei einer solchen Fahrt ging ein Mottener einmal hinter seinem Fuhrwerk her, um die Bremse zu betätigen. Auf einmal wurden die Kühe aufgeschreckt, brachen nach links aus, sprangen die Böschung hinunter und die ganze Holzfuhre fiel um. Da erblickte der Mann eine etwa drei Meter große Gestalt mit Spazierstock und Zylinder des Weges kommen und in Richtung Motten verschwinden.
Ein andermal hatte der gleiche Bauer, der, wie er selbst sagte, öfters mit Gespenstern in Berührung kam, am Hopfengarten folgendes Erlebnis:
An einem schönen windstillen Abend kam er an derselben Steige vorüber. Da tat es plötzlich einen furchtbaren Knall und der Wind heulte auf. Der Mann wurde von der Straße gefegt und erst nach zwei Stunden hatte er sich wieder zurechtgefunden. Schweißgebadet kam er nach Hause.
Quelle
Josef Lisiecki: Der Riese mit Spazierstock und Zylinder | entnommen aus: Landkreis Bad Kissingen (Hrsg.): Sagen und Legenden aus dem Landkreis Bad Kissingen, 1982, S. 143 | Nachdruck nur mit Quellangabe gestattet
Josef Lisiecki verweist im o.g. Sagenband zur Herkunft der Sage auf folgende Informationen und Quellen: Sagen aus Rhön und Vogelsberg, S. 1980, von Karl Goldbach.
Ungefährer Ort der Sage
Weitere Sagen
Sagen aus Motten
Sagen aus dem Landkreis Bad Kissingen