Schon vor Jahrhunderten war der Rhöner, wie in den meisten Fällen auch heute noch, auf einen Zuerwerb angewiesen; die ertragsarme Landwirtschaft allein konnte den Bauernstand oft nicht ernähren. So stellte man in den langen Wintermonaten Haushaltsartikel aus Holz her, die sogenannte „hölzere War‘“; man machte Holzschuhe, Rechen, Reisigbesen, ging in den Wald, in den Steinbruch, in die Glasmühle, sogar in die Eisenschmelze. Auch den Mottenern ergings nicht anders.
Ein besonderer Broterwerb war früher der Verkauf von Brennholz auf dem Fuldaer Markt. Mit dem Kuhgespann musste man schon lange vor dem Morgengrauen aufbrechen, um zeitig auf dem Markt sein zu können. Die Fuhrleute sollen bei der Döllbacher Hecke des Öfteren ein merkwürdiges und folgenschweres Erlebnis gehabt haben und sie waren immer glücklich, wenn sie an dieser verhexten Hecke vorbei waren:
Kam das Gespann nämlich dort in die Nähe, stolzierte manchmal ein Hühnchen mit einem Licht auf dem Kopf aus dem Gebüsch heraus. Während der nächsten Sekunden waren die Bauern oft vom Schreck wie gelähmt; denn, wenn das Hühnchen an ein Rad pickte, erreichte die Fuhre Fulda nicht, weil das angepickte Rad zusammenbrach
Quelle
Josef Lisiecki: Das lichttragende Hühnchen | entnommen aus: Landkreis Bad Kissingen (Hrsg.): Sagen und Legenden aus dem Landkreis Bad Kissingen, 1982, S. 140 | Nachdruck nur mit Quellangabe gestattet
Josef Lisiecki verweist im o.g. Sagenband zur Herkunft der Sage auf folgende Informationen und Quellen: Festschrift: Geschichte und Gegenwart – Motten, S. 87
Ungefährer Ort der Sage
Weitere Sagen
Sagen aus Motten
Sagen aus dem Landkreis Bad Kissingen