Die Bürger von Althausen erzählten sich früher eine Sage, die auch heute noch nicht ganz vergessen ist: die Sage vom „Männlein ohne Kopf“. Es war in der Meinung der Althauser Bewohner eine feste Tatsache und niemand ließ sich diese ausreden: “Am Hörnesweg geht es um!” Dieser Hörnesweg zieht sich im Norden von Althausen vor der Waldabteilung Aspich entlang und selbst das hohe Feldkreuz in der Nähe machte auf die Geisterwelt offensichtlich keinen Eindruck. Den Besitzern der umliegenden Äcker aber wurde die Sache im Laufe der Zeit so unheimlich, dass sie es nicht mehr wagten, um die Mittagsstunden auf ihren Feldern zu arbeiten. Dort soll man, so sagten sie, des Öfteren so zwischen 11.00 Uhr und 12.00 Uhr mittags und zwar in der Nähe des alten Kellers ein Männlein ohne Kopf gesehen haben, das dort ein Wägelchen her- und hinschob.
Größere Schüler behaupteten hingegen, dass vor allem in der Adventszeit ein Männlein mit ganz runzeligem Gesicht auf einem Schlitten am Hörnesweg herumfuhr, dort, wo früher einmal die Weinberge lagen.
Quelle
Josef Lisiecki: Das Männlein ohne Kopf | entnommen aus: Landkreis Bad Kissingen (Hrsg.): Sagen und Legenden aus dem Landkreis Bad Kissingen, 1982, S. 17 | Nachdruck nur mit Quellangabe gestattet
Josef Lisiecki verweist im o.g. Sagenband zur Herkunft der Quelle auf: Geschichten und Sagen des Kissinger Raumes S.7, von Hildegard Mann, Lehrerin in Althausen 1936
Ungefährer Ort der Geschichte
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