In einer dunklen Nacht wurde ein Fuhrwerk mit Mehl im Lauterer Wald von einem Licht mit eigenartigem Geflimmer überrascht. Das Licht kam sogar näher und setzte sich auf den Wagen. Der Fahrer und die Pferde gerieten in Angst und Schrecken. Die Fuhre wurde durch die eigenartige Last so schwer, dass die Rösser den Wagen kaum mehr ziehen konnten.
In seiner Not begann der Fuhrmann zu beten, hatte aber keinen Mut, den Feuermann anzureden. Bald waren die Pferde schweißgebadet und kamen am Berg nicht weiter. Der Irrwisch jedoch blieb sitzen. Da entfuhr dem Fahrer ein Fluch. In diesem Moment entfloh der Feuergeist mit einem großen Satz in den Wald. Aus ihm hallten noch die Worte: „Hättest du weiter gebetet, wäre ich erlöst worden. Nun aber muss ich warten, bis ein Rabe kommt, eine Eichel vergräbt, daraus ein Baum wächst und aus dem Holz dieses Baumes eine Wiege gezimmert wird. Das Kind aber in der Wiege darf kein Mädchen sein; es kann mich nur als Mann erlösen.“
Quelle
Josef Lisiecki: Der Irrwisch von Lauter | entnommen aus: Landkreis Bad Kissingen (Hrsg.): Sagen und Legenden aus dem Landkreis Bad Kissingen, 1982, S. 115 | Nachdruck nur mit Quellangabe gestattet
Josef Lisiecki verweist im o.g. Sagenband zur Herkunft der Sage auf folgende Informationen und Quellen:
- Nach Aufzeichnungen aus der heimatkundlichen Stoffsammlung der Lehrer des Landkreises Brückenau 1959.
- Ähnlich ist die Sage „Der Feuermann von Poppenroth“
Ungefährer Ort der Sage
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