Ein Schäfer von Bildhausen und sein Kollege aus Seubrigshausen gerieten einmal in Streit, weil ein jeder auf sein Weiderecht der gleichen Wiese pochte. Eigentlich hatte der Streit gar keinen Sinn, denn beide Schäfer hüteten die Herden für den gleichen Herrn. Sie schlugen mit ihren Schippen so aufeinander ein bis einer tot liegenblieb.
Zur Sühne und zum frommen Gedenken ließ das Kloster an der Straße von Großwenkheim nach Seubrigshausen ein Kreuz errichten. Die heute noch sichtbare Steinplatte mit einer Vertiefung in der Mitte war der Sockel des Sühnekreuzes. Das Kreuz aber ist nicht mehr aufzufinden. Im Jahre 1514 soll unter Abt Kilian von Bildhausen ein Streit zwischen dem Kloster Bildhausen und der Gemeinde Seubrigshausen wegen einer Erbschaft beigelegt worden sein.
Quelle
Josef Lisiecki: Der Streit zweier Schäfer | entnommen aus: Landkreis Bad Kissingen (Hrsg.): Sagen und Legenden aus dem Landkreis Bad Kissingen, 1982, S. 195 | Nachdruck nur mit Quellangabe gestattet
Josef Lisiecki verweist im o.g. Sagenband zur Herkunft der Sage auf folgende Informationen und Quellen: Geschichten und Sagen des Kissinger Raumes, S. 68 und 69, von Oberlehrer Marschall aus Großwenkheim 1936.
Ungefährer Ort der Sage
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