Etwa um 1700 wurden an den vier Enden der Gemarkung von Bad Kissingen Wetterkreuze aufgestellt, um „gegen die Machenschaften böser Geister künftig gefeit zu sein“. Diese Kreuze können nicht näher beschrieben werden, weil keine Spur von ihnen heute mehr vorhanden ist. Die Überlieferung sagt, dass jedes Kreuz durch einen eigenen Gottesdienst geweiht worden sei. Der Pfarrer sprach die kirchlichen Gebete, schloss „Wachsfiguren und andere zur Abwehr gegen die Teufelsgeister bestimmten Gegenstände mit in die Weihe ein“. Dann erbat der Priester Gottes Segen für alle Bürger Kissingens und ihrer Gemarkung.
Weil man in der Folgezeit jährlich diese Kreuze in Prozessionen ehrte, hätten sich keine größeren Unwetterschäden mehr ereignet.
Quelle
Josef Lisiecki: Wetterkreuze gegen „Machenschaften böser Geister“ | entnommen aus: Landkreis Bad Kissingen (Hrsg.): Sagen und Legenden aus dem Landkreis Bad Kissingen, 1982, S. 46 | Nachdruck nur mit Quellangabe gestattet
Josef Lisiecki verweist im o.g. Sagenband zur Herkunft der Sage auf folgende Informationen und Quellen: Die Flurdenkmale im Landkreis Bad Kissingen, Band 1, S. 73, nach dem Buch: Geschichten der Stadt Bad Kissingen 1959, S. 124 von dem Kissinger Geschichtsschreiber Ignaz Gropp.
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