Etwa drei Kilometer nordwestlich von Bad Kissingen liegt von Wäldern umgeben das Forsthaus Klaushof. In der Nähe breitet sich eine wunderschöne Waldwiese aus, die Ilgenwiese.
Dort stand vor grauen Zeiten die Siedlung Breuersdorf (vielleicht auch Bremersdorf). Nach der Sage wohnten dort böse Menschen, die wie die Raubritter um die Wette stahlen und plünderten und die ganze Umgebung narrten. Diese Clique zerstörte den Kissingern die Felder, ackerte in einer Nacht aus Mutwillen und Schabernack ganze Wiesen um und raubte alle Feldfrüchte. Deshalb rottete sich die Kissinger Bevölkerung zusammen, verjagte die Bande und machte ihr Dorf dem Erdboden gleich.
Zuweilen soll man heute noch in der Nähe der Ilgenwiese auf Mauerfundamente und Scherbenreste stoßen und vor allem in dunklen Nächten flackernde Irrlichter und zitternde Flämmchen über dem einstigen Räubernest entdecken können. Es muss sich um die umherirrenden Geister und ruhelosen Seelen der verfluchten und verdammten Bewohner der damaligen Waldsiedlung handeln.
Quelle
Josef Lisiecki: Die Irrlichter bei der Ilgenwiese | entnommen aus: Landkreis Bad Kissingen (Hrsg.): Sagen und Legenden aus dem Landkreis Bad Kissingen, 1982, S. 43 | Nachdruck nur mit Quellangabe gestattet
Josef Lisiecki verweist im o.g. Sagenband zur Herkunft der Sage auf folgende Informationen und Quellen: L. Bechstein: Die Sagen des Rhöngebirges und des Grabfeldes 1842, S. 134, „Ilgenwiese bei Kissingen“, Quellenblätter Aug. 1975, Nr. 8, S. 30.
Ungefährer Ort der Sage
Weitere Sagen
Sagen aus Bad Kissingen
Die Gründung der Kapelle am Derzehnbrünnlein
Die beiden Steinkreuze im Heiligenholz
Das Schicksal der alten Mühle bei der Eiringsburg
Bienen retteten Bad Kissingen vor den Schweden
Verriet „der Jud Schwed“ Bad Kissingen oder rettete er die Stadt?
Der Liebfrauensee in Bad Kissingen
Wetterkreuze gegen „Machenschaften böser Geister“
Das Rätsel um den „Heidenopferstein“
Die drei Schwestern der Burg Bodenlauben
Die schwere Strafe für Sonntagsarbeit
Sagen aus dem Landkreis Bad Kissingen