Im Südwesten von Bad Kissingen erhebt sich auf einem steilen Kalkberg die Ruine der einstigen stattlichen Burg Bodenlauben.
In dieser Festung wohnten vor Jahrhunderten drei Schwestern. Zwei von ihnen fielen auf durch ihre weiße Hautfarbe, ihre stattliche Erscheinung, durch Milde, Herzensgüte und durch ihren christlichen Lebenswandel. Die dritte Schwester hingegen kleidete sich halb schwarz, halb weiß und hatte einen hässlichen Geißfuß. Ferner war sie ein Feind des Christentums und bekämpfte es, wo sie nur konnte.
Dennoch waren alle drei Grazien von lustigem, leutseligem Wesen, ja, sie besuchten sogar gerne Hochzeiten, Kindstaufen und Volksfeste. Der Volksmund erzählt weiterhin, die Burgdamen hätten sich bei Volksaufständen und Kriegen hoch zu Roß durch große Tapferkeit ausgezeichnet. Doch eines Tages habe sie urplötzlich die Erde verschlungen und nur ganz selten kämen sie wieder ans Tageslicht und würden dann nur für kurze Zeit unter den Menschen weilen.
Quelle
Josef Lisiecki: Die drei Schwestern der Burg Bodenlauben | entnommen aus: Landkreis Bad Kissingen (Hrsg.): Sagen und Legenden aus dem Landkreis Bad Kissingen, 1982, S. 49 | Nachdruck nur mit Quellangabe gestattet
Josef Lisiecki verweist im o.g. Sagenband zur Herkunft der Sage auf folgende Informationen und Quellen: Geschichten und Sagen des Kissinger Raumes, S. 52
Ungefährer Ort der Sage
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