Etwa zwei Kilometer westlich von Arnshausen, unweit der Fränkischen Saale, lag einst auf einer kleinen Anhöhe die Eiringsburg. Nur noch wenige Gräben und Steine erinnern an ihre stolze Vergangenheit. Von dieser Burg erzählt die Sage:
Gundelinde, die Schlossfrau von der Eiringsburg, machte mit ihren beiden Kindern einen Spaziergang durch die nahen Wälder. Sie erfreuten sich so sehr an der erwachenden Natur, den ersten Boten des Lenzes und dem Gesang der Vögel, dass sie ganz die Zeit vergaßen und bereits der Abend zu dämmern begann. Im Schloss aber breitete sich Angst und Aufregung aus ob des ungewöhnlich langen Ausbleibens der Spaziergänger.
Rother auf Eiringsburg, der Gemahl Gundelindes, begab sich mit einigen Knappen auf die Suche. In seinem Kummer tat er das Gelübde, eine Kapelle dort zu errichten, wo seine Teuren gefunden würden.
An einer Waldquelle fand schließlich Rother die Seinen, die vor Ermüdung dort eine Rast eingelegt hatten und er brachte sie voll Freude zurück zur Eiringsburg.
Der fromme Ritter löste auch sein Versprechen ein und noch ehe der Sommer vorüber war, erhob sich neben der Waldquelle ein schmuckes Kirchlein. Der helle Klang seines Glöckchens aber lud die Leute von nah und fern zur Andacht. Und das ist geblieben bis auf den heutigen Tag. (Die Kapelle liegt 2,5 km südlich von Arnshausen, westlich der Bahnlinie)
Siehe auch unter Eltingshausen:
- Das wundertätige Marienbild in der Tatzenbrünnkapelle
- Der Zehnfrauenbrunnen
- Die Bekehrung am Derzehnbrünnlein
Quelle
Josef Lisiecki: Die Gründung der Kapelle am Derzehnbrünnlein | entnommen aus: Landkreis Bad Kissingen (Hrsg.): Sagen und Legenden aus dem Landkreis Bad Kissingen, 1982, S. 18 | Nachdruck nur mit Quellangabe gestattet
Josef Lisiecki verweist im o.g. Sagenband zur Herkunft der Quelle auf:
- Die Rhön im Wandel der Monate, S. 40 und 41;
- auch Quellenblätter Sept. 1975, Nr. 9, S. 34;
- auch Geschichten und Sagen des Kissinger Raumes, S. 71
Ungefährer Ort der Geschichte
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