Auf einer Tanzmusik in Windheim, sechs Kilometer nordwestlich von Hammelburg, erschienen vor vielen, vielen Jahren drei wunderschöne fremde Mädchen. Für eine kleine Gemeinde war das ein „Ereignis“ und so war es begreiflich, dass alle Burschen des Dorfes sich um die Schönen rissen; alle wollten mit ihnen flirten und tanzen. Die Mädchen aber sagten, dass sie um Mitternacht 12:00 Uhr wieder zu Hause sein müssten. Wie es aber oft so üblich ist, kommt erst gegen Mitternacht eine richtige Stimmung auf. Die Burschen von Windheim wollten sich daher gar nicht damit abfinden, dass ihre so reizvollen „Neuentdeckungen“ sich schon vor 12:00 Uhr verabschieden mussten und stellten in „ihrer Not“ alle Uhren zurück.
Als die Mädchen den Streich merkten, war es bereits nach Mitternacht. Sie rissen sich von ihren Verehrern los und rannten in die Nacht hinaus, so schnell ihre Füße sie nur tragen konnten. Obwohl die verliebten Tanzpartner den drei Grazien sofort nacheilten, hatten sie diese dennoch bald aus den Augen verloren.
Die jungen Männer konnten nur noch drei schreckliche Schreie aus einem kleinen See vor dem Dorf vernehmen, am anderen Morgen entdeckten sie drei Blutflecke auf dem Wasser.
Dieser See, einen Kilometer nördlich von Windheim, wird heute „das grundlose Loch“ genannt.
Quelle
Josef Lisiecki: Das grundlose Loch | entnommen aus: Landkreis Bad Kissingen (Hrsg.): Sagen und Legenden aus dem Landkreis Bad Kissingen, 1982, S. 238 f. | Nachdruck nur mit Quellangabe gestattet
Josef Lisiecki verweist im o.g. Sagenband zur Herkunft der Sage auf folgende Informationen und Quellen: Geschichten und Sagen des Hammelburger Raumes, S. 49, von A. Vogt.
Ungefährer Ort der Sage
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