Neben der neuen Saalebrücke in Hammelburg steht eine schöne Madonnenfigur aus gelbem Sandstein unter einem kupfernen Baldachin.
Nach der Sage wurde bei einem Kampf auf der alten historischen Steinbrücke, die später abgebrochen wurde, ein italienischer Offizier schwer verwundet. Durch die gegnerische Übermacht waren seine Leute in einer hoffnungslosen Lage. Zudem erwartete in der Heimat seine Frau ein Kind. In dieser schier ausweglosen Situation machte er ein Gelübde:
„Im Falle meiner Genesung und der glücklichen Geburt meines Kindes in der Heimat will ich am Ort meiner Verwundung ein Madonnen-Standbild errichten lassen.“
Dieses Versprechen löste der Soldat nach dem Krieg und nach seiner Genesung in Hammelburg ein. Die Statue soll von einem ehemaligen Kapitän Gerhard Vay der Republik Venedig finanziert worden sein.
Quelle
Josef Lisiecki: Die Marienstatue an der Saalebrücke | entnommen aus: Landkreis Bad Kissingen (Hrsg.): Sagen und Legenden aus dem Landkreis Bad Kissingen, 1982, S. 86 | Nachdruck nur mit Quellangabe gestattet
Josef Lisiecki verweist im o.g. Sagenband zur Herkunft der Sage auf folgende Informationen und Quellen: Die Flurdenkmale im Landkreis Bad Kissingen, Band 3, S. 158. Hier erfahren wir: an der ehemaligen alten Saalebrücke vor der Stadt waren die Bildnisse des Hl. Nepomuk von 1746 und eine Madonna portans bei einer Brückensprenung 1945 stark beschädigt worden. Die Reste der Madonnenfigur konnten später aus der Saale geborgen werden und von den Bildhauern Winzheimer (Würzburg) und nach dessen Tod von Bildhauer Metz (Bad Kissingen) restauriert werden.
Ungefährer Ort der Sage
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