Etwa 800 Meter östlich der heutigen Bundesstraße 27 zwischen Neuwirtshaus und Untererthal ragt der basaltene Büchelberg aus der welligen Vorrhönlandschaft. Nach mündlichen Überlieferungen scheinen die Hammelburger in alten Zeiten Besitzrechte an einem Teil des Eichenwaldes am Büchelberg gehabt zu haben. Man erzählt sich heute noch, vor allem in Hammelburg, Untererthal und Windheim, dass der Stadtrat von Hammelburg während einer großen Hungersnot diesen Forst um drei Hasen dem Hochstift Fulda überlassen habe.
Damals sei deshalb der Spottvers entstanden:
Die Hammelburger mit ihren langen Nasen
verkaufen den Forst um drei Hasen.
Es ist heute nicht mehr festzustellen, ob diese Geschichte einen wahren Kern hat. Eines aber ist sicher, dass zu allen Zeiten großer Hungersnöte wertvolle Dinge für wenige Lebensmittel ihren Besitzer gewechselt haben.
Quelle
Josef Lisiecki: Drei Hasen für einen Wald | entnommen aus: Landkreis Bad Kissingen (Hrsg.): Sagen und Legenden aus dem Landkreis Bad Kissingen, 1982, S. 212 f. | Nachdruck nur mit Quellangabe gestattet
Josef Lisiecki verweist im o.g. Sagenband zur Herkunft der Sage auf folgende Informationen und Quellen: Nach einem alten Zeitungsausschnitt.
Dazu wurde bemerkt: Tatsächlich hatten die Hammelburger 1557 ein Weiderecht in diesem Forst und einen Durchtrieb, Stend genannt, ein Wort, das im Volksmund von Untererthal unter „Stoodter Furscht“ und in Windheim unter „Stoodter Furschtur“ heute noch gebräuchlich ist (benannt nach zwei dicken Eichen zu beiden Seiten des Windheimer Weges).
Ungefährer Ort der Sage
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