Es ist schon sehr lange her, da stand ein Armenhaus in der Nähe der Hirtenhäuser außerhalb von Windheim. Viele arme und gebrechliche Menschen, die im Leben allein standen oder keine Verwandten mehr hatten, fanden hier ein Zuhause. Unter ihnen war auch ein betagter weißhaariger Mann, der die meiste Zeit seines Lebensabends in einem kleinen armseligen Stübchen verbrachte. Seine Not hat den Alten oft dazu getrieben, sich im Wald Brennholz zu stehlen. Oft war die ganze Gegend wie leergefegt, denn auch andere alte Menschen mussten mit ihm das gleiche Schicksal teilen.
Schon lange hatte er oben beim Hof drei Tannen im Auge. Eines Tages hatte er sie gefällt und verkauft. Diese Tat sprach sich im Dorf bald herum, aber die Behörden ließen Milde vor Recht walten. Die drei gestohlenen Tannen des weißhaarigen Mannes aber nannte der Volksmund fortan die „Schimmelstannen“ und die dortige Flurmarkung „bei den Schimmelstannen“ . Auch die dort neu gepflanzte Tanne wurde bald „Schimmelstanne“ genannt.
Quelle
Josef Lisiecki: Die Schimmelstannen | entnommen aus: Landkreis Bad Kissingen (Hrsg.): Sagen und Legenden aus dem Landkreis Bad Kissingen, 1982, S. 237 | Nachdruck nur mit Quellangabe gestattet
Josef Lisiecki verweist im o.g. Sagenband zur Herkunft der Sage auf folgende Informationen und Quellen: Geschichten und Sagen des Hammelburger Raumes, S. 49, von A. Vogt.
Ungefährer Ort der Sage
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