Vor dem ehemaligen Friedhof in Hundsfeld, der heute im Truppenübungsplatz Hammelburg liegt, stand einst ein hohes Kreuz aus Sandstein. Von ihm wird erzählt:
Im Jahre 1796 zogen französische Truppen durch das Frankenland und auch die Rhön. Sie raubten den Bauern das Vieh, ernährten es schlecht und ließen es oft verkommen. In diesem Jahr schleppten sie sogar eine Viehseuche ein ins Hammelburger Land, der sehr viele Tiere zum Opfer fielen. In höchster Not und von seinen Mitbürgern getrieben wandte sich der Bürgermeister der kleinen und armen Gemeinde von Hundsfeld an die geistliche Obrigkeit und bat, ein 12 Schuh hohes Steinkreuz errichten zu dürfen und zwar an der Grenze gegen Obereschenbach, da wo der Weg nach Hammelburg abzweigt. Mit diesem christlichen Heilszeichen wollte er Gott bitten, die Viehseuche zu beenden und Frieden über Land und Volk einkehren zu lassen.
Die geistliche Regierung gewährte den Wunsch, das Kreuz wurde aufgestellt und wurde bald im Volk unter dem Namen „Weißes Kreuz“ bekannt und verehrt. Ob die Viehkrankheit damals zu Ende ging, ist nicht überliefert. Jedenfalls muss einmal das hohe Kreuz vor den Friedhof in Hundsfeld gestellt worden sein.
Quelle
Josef Lisiecki: Das „Weiße Kreuz“ von Hundsfeld | entnommen aus: Landkreis Bad Kissingen (Hrsg.): Sagen und Legenden aus dem Landkreis Bad Kissingen, 1982, S. 104 | Nachdruck nur mit Quellangabe gestattet
Josef Lisiecki verweist im o.g. Sagenband zur Herkunft der Sage auf folgende Informationen und Quellen: Die Flurnamen des Landkreises Bad Kissingen, Band 3, S. 169.
Ungefährer Ort der Sage
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